25. Oktober 2009

Vom Leid des Abstellens

Fahrzeuge werden nicht nur bewegt, sie müssen auch abgestellt werden. Während die Mehrzahl der Nachbarn im Kiez kein Kraftfahrzeug besitzt, ist es für die anderen ein verständlicher, jedoch schwer zu realisierender Wunsch, vor der eigenen Haustür parken zu können - im Altbauviertel fehlen Tiefgaragen. Das gilt natürlich auch für Zweiräder. Besonders der Platz um die Elberfelder/Dortmunder Str. wurde zunehmend mit Motorrädern zugestellt, weshalb der Bezirk auf unseren Vorschlag im Sommer 2008 erstmalig Stellflächen für sie eingerichtet hat. Zehn an dieser Kreuzung, weitere sieben an der Kreuzung Elberfelder/Essener Straße. Die Plätze sind damit ein wenig leerer geworden. Je weniger Maschinen auf den Plätzen stehen, desto einladender zum Verweilen und die Sitzbänke werden wieder genutzt.

Leider erliegt nun aber manch Autofahrer der Versuchung, seinen Wagen auf die Motorradstellflächen zu stellen, sobald sich dort auch nur ein wenig freie Fläche auftut. Das geht deshalb, weil der Bezirk annahm, daß Markierungen genügen - dort wo Schrittfahren geboten ist, braucht es eigentlich keine bauliche Absicherung der Stellflächen.

Weil es beim Autorangieren versehentlich zu kleinen "Parkremplern" kommen kann, entsteht hier jedoch die Gefahr, daß Maschinen umgeworfen werden - ein Alptraum für Motorradfahrer. Deswegen wird der Bezirk die Stellflächen sichern, voraussichtlich in den nächsten Monaten.


2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ist eigentlich schon mal jemand auf die Idee gekommen, die Aktivitäten der Bürgerinitiative kritisch zu hinterfragen?
Die "Mehrzahl der Nachbarn" besitzt kein Fahrzeug. Soso. Wenn ich Kinder und gebrechliche Nachbarn mitzähle mag das sein, aber hier offenbart sich doch einmal mehr die Fahrradfahrermentalität des Initiators: Allein in unserem Haus in der Elberfelder Straße hat jeder Haushalt (!) mindestens ein Fahrzeug, die Hälfte sogar zwei, weil viele Kindergarten und Arbeitsplatz nur mit größten Mühen mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder Fahrrädern erreichen könnten.
Und ja, es gibt zu wenig Parkplätze, nicht zuletzt aufgrund des Engagements der Initiative, die der Straße weitere 10 Plätze genommen hat, obwohl auf dem ersten Treffen noch das Gegenteil versprochen wurde. Seitdem ist die Parksituation in der Elberfelder Straße endgültig eskaliert, davon kann man sich jeden Tag ein Bild machen.
Umgekehrt ist das entscheidende Anliegen, nämlich eine "Straße zum Leben" zu schaffen, in der von allen Verkehrsteilnehmern (auch von Radfahrern) das Gebot der Schrittgeschwindigkeit eingehalten wird und auch kleine Kinder gefahrlos - wenn schon nicht spielen - so doch wenigstens die Straße überqueren können, nicht einmal ansatzweise erreicht worden. Den Kindern nützen Bänke und Grünpflanzen wenig, wenn sie auf der Straße nicht sicher sind.
Angesichts der baulichen Gegebenheiten und offensichtlichen Unfähigkeit der meisten Straßenbenutzer mit der Situation "Spielstraße" umzugehen, helfen meines Erachtens nur radikale Maßnahmen: Entweder wird die Straße auf einer Seite für den Durchgangsverkehr gesperrt (dass das funktioniert, sehen wir in vielen "neueren" Spielstraßen in der ganzen Stadt) oder die Straße wird in eine ganz gewöhnliche Zone-30-Straße umgewandelt, nur dürfte dann der Herr Schmidt eben nicht mehr mit dem Fahrrad auf dem Fußweg fahren.

Torsten hat gesagt…

Lieber Unbekannter,

bitte machen Sie doch einfach mit, bringen Sie Ihre Meinung rechtzeitig ein, wir können gar nicht genug von aktiven Nachbarn haben, die ihr Umfeld mitgestalten wollen und unterschiedliche Ansichten gehören dazu. Leider sind es viel zu wenige, die aktiv sind und an denen die Arbeit hängen bleibt. Und wenn am Ende Kritik kommt, ist das einfach zu spät. Alle Vorschläge, die verfolgt werden, sind ja auf der Webseite angekündigt und nachzulesen, nichts ist „geheim“. Vieles hatte einen mehrjährigen Vorlauf bis zur Realisierung und hat sich während dieser Zeit fortentwickelt, manches hat sich als unrealisierbar erwiesen, manches wurde umgesetzt. Dabei kann man keine Einzelinteressenarbeit machen („die“ Fußgänger, Radfahrer, Motorrad-, Autofahrer, Hundehalter, Pflanzenfreunde, Eltern, Senioren, Jugendlichen, Kinder, Geschäftsleute, Hauseigentümer...). Fast immer gibt es Gegenargumente, die berücksichtigt werden müssen. Deshalb soll man sich zur rechten Zeit einbringen. Fast immer steht am Ende ein Kompromiß. Ob ein „schlechter“ oder ein „guter“, wird jeder anders sehen. Für Ideallösungen gibt es einfach zu viele Nutzungskonflikte. Dieser Prozeß ist der schwierigste bei unserem Engagement, danach folgen Finanzierungsfragen.

Noch eine Bitte: Melden Sie sich mit sachlichen Argumenten, machen Sie Vorschläge und seien Sie offen für Kompromisse. Lassen Sie sich aber nicht zu – hier auch noch unzutreffenden - persönlichen Angriffen hinreißen. Vielleicht fahren zu viele Schmidts im Gehbereich der Elberfelder Str. mit dem Rad. Der Schmidt, den Sie meinen, ist jedoch nicht dabei. Auch an Radfahrer haben wir viele Appelle gerichtet. Klicken Sie auf den Link „Appell“ auf der Webseite. Gebracht hat es bisher nur Kritik von Radfahrern. Mehr als appellieren können und wollen wir nicht. Dieser Appell läßt sich auf einen simplen Nenner bringen: Bitte nehmt Rücksicht auf Eure Mitmenschen. Wir wollen es weiter versuchen. Also: Wenn Sie es ernst meinen, kommen Sie zum nächsten Treffen.