17. Juni 2012

Wo die Not am größten ist

da verdrängt man alles andere. Hier ist es die Parkplatznot, der öffentliche Straßenraum ist begrenzt. Der Druck ist groß, es gibt nicht genug Platz für die vielen Autos, Motorräder, Mofas, Fahrräder - unseren Wohlstand

Vielleicht trägt die Parkplatznot dazu bei, daß etliche Autos kaum gefahren werden, wie es hier zu beobachten ist. Denn bei Rückkehr kommt sie wieder, die Abstellnot. Hier im Kiez werden Poller umgefahren, die ein Durchkommen zwischen geparkten Fahrzeugen sicherstellen sollen, für Fußgänger, Kinderwagen, Lieferungen, die BSR. Oder die Lücken werden als Motorrad-Abstellplatz genutzt - das Durchkommen der Nachbarn wird geopfert. 

Vor kurzem hat ein Verzweifeter einen Fahrradbügel abgesägt, der der Auto-Parkplatznot im Weg stand. Sachbeschädigung, vielleicht mit schlechtem Gewissen. Dabei hatte sich just diesen Bügel die Volksbank gewünscht. Nicht nur, um ihren Radkunden etwas anzubieten. Der Bügel sollte die Ausfahrt der linksabbiegenden Auto-Kunden aus dem Bankparkplatz vor dem Zuparken sichern. Da hat also jemand etwas abgesägt, was auch Autofahrern gedient hat.
 
Was kann man tun? Mehr Parkplätze fordern? Dafür ist kein Raum. Weniger Autos besitzen? Das ist Sache jedes einzelnen. Mietwagen- und CarSharingangebote gibt es überall in der Innenstadt. In japanischen Großstädten muß ein Autokäufer einen privaten Parkplatz nachweisen oder ein Minauto erwerben. Bei uns bleibt am Ende nur eines: pragmatisch statt egoistisch sein, nicht mehr darauf bestehen, in der eigenen Wohnstraße einen öffentlichen Parkplatz zu finden. Gewalt ist keine Lösung.




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